2020 Spanien/Portugal, Reiseberichte und Fotos

Spanien/Portugal im Januar/Februar 2020 – Teil 1 – ein Stück Seite an Seite des Camino de Santiago

Auf geht’s … erstmal über Deutschlands Autobahnen, aber was ist es für eine mega Abendstimmung. 9 Wochen liegen vor uns, in denen wir Vier endlich wieder 24/7 zusammen sein dürfen. Den Jahreswechsel verbringen wir im Harz auf einem Knallerfreien Campingplatz an der Sösetalsperre.

Unser erster Stopp über 3 Tage, ist für uns ein ganz besonderer Besuch. Wir sind in der Schweiz und besuchen Anthonys Welpen. Anthony wurde zum zweiten Mal Papa am 26.10.19: das Besondere für uns bei diesem Wurf ist: die Mama von diesem zauberhaften Wurf ist Amata, genannt Cielo, ein Welpe aus dem allerersten Wurf von Chantals Zuchtstätte Cielostellato … Sie hatten wir damals 2011 auf dem Arm, als wir uns entschieden, ja diese Rasse soll es tatsächlich sein und nun hat sie Babys zusammen mit einem unserer Rüden. Es ist ein großartiges Gefühl wieder hier zu sein, wo alles begann und unsere Liebe zum Bergamasker entfachte.

Im Süden von Frankreich ist für uns ein Pflichtstopp der Pont du Gard. Es ist der 6. Januar 2020. Unser letzter Besuch hier, das war zu Silvester, ist schon über 25 Jahre her, Wahnsinn diese Zeit. Die Brücke, ein römisches Aquädukt, war Teil einer etwa 50 km langen Wasserleitung, sie ist 49 m hoch und umfasst drei Etagen. Nach einem ausgiebigen Rundgang folgt ein ausgiebiger Einkauf im Supermarkt und übernachten können wir auf einem kleinen Parkplatz im Ort. In den östlichen Pyrenäen zwischen Frankreich und Spanien liegt der kleine Staat Andorra. Eigentlich wollten wir über eine Schotterpiste, dem Schmugglerpfad, Andorra wieder verlassen, aber leider ist dieser wegen zu viel Schnee gesperrt. Foppolo und Anthony sind natürlich hocherfreut über diesen Schnee, in welchem es sich herrlich wälzen und toben lässt. Wir übernachten auf dem Parkplatz vom Skigebiet in 2.088 m Höhe und genießen eine wunderschöne Aussicht über die Berge. Draußen sind 0 Grad und innen haben wir es gemütlich mit unserer leis vor sich hin summenden Heizung. Der nächste Tag bringt uns schon nach Spanien. Unsere Mittagspause verbringen wir mit T-Shirt-Wetter und dann geht es über den Port de la Bonaigua, ein 2072 m hoher Gebirgspass in den spanischen Pyrenäen in Katalonien. Nach dem Pass finden wir einen Schlafplatz, der nicht mehr ganz so hoch liegt, nur 1.105 m Höhe, aber es ist natürlich trotzdem kalt so um die o Grad.

Der Camino Francés ist der klassische Jakobsweg (spanisch Camino de Santiago), der auf einer Strecke von knapp 800 Kilometern quer durch den Norden Spaniens von den Pyrenäen nach Santiago de Compostela führt. Da auch unsere Wegstrecke vorerst quer durch den Norden führt, leuchten uns die blauen Schilder mit der gelben Jakobsmuschel immer wieder entgegen. Am Südrand der Pyrenäen liegt auf 818 m Höhe die kleine Stadt Jaca, wir unternehmen unseren ersten kleinen Stadtbummel.

Eine wichtige Pilgerstation am Jakobsweg ist der Ort Roncesvalles in der Region Navarra. Drei der vier wichtigsten Pilgerwege nach Santiago de Compostela gehen hier gebündelt über die Pyrenäen (Roncesvalles – Wikipedia). 2 km hinter Roncesvalles erreichen wir den Ibañeta-Pass (1057 m) den bis heute wichtigsten Übergang der Pilger. Wir genießen von der Passhöhe, bei einem ausgiebigen Picknick, die Aussicht. Und danach schauen wir uns das Pilgerörtchen an, die Kapelle von Santiago und das Kloster. Von Roncesvalles nach Pamplona sind es für die Pilger zwei Tagesetappen, wir schaffen es mit dem Buschtaxi in einer Stunde. Pamplona liegt in einer kleinen Hochebene auf 449m Höhe und ist die Hauptstadt der autonomen Region Navarra. Wir laufen durch das Frankentor (Puerta Fráncia) in die Altstadt. Es ist für uns nur ein anschnuppern der Stadt, für Foppolo und Anthony ein erschnuppern jeder Ecken und Winkel der alten Gemäuer 😉 Für uns Vier zusammen ist es ausreichend anstrengend, nach knapp 2 Stunden fahren wir wieder in die Natur.

22 km weiter, für die Pilger wieder eine Tagesetappe, machen wir noch einen Stopp in Puente la Reina. Hier befindet sich laut Reiseführer die schönste und bekannteste Brücke am Jakobsweg, 110 m lang ist sie und nur für Fußgänger erlaubt. Erbaut wurde die Brücke im 11. Jahrhundert. Es ist später Nachmittag und in der winterlichen Abendsonne zeigt sich die Brücke tatsächlich in ihrer vollen Schönheit. Nur ein kleines Stück außerhalb des Ortes finden wir auch einen sehr schönen Übernachtungsplatz mit Blick über die kleine Gemeinde. Wir haben Minusgrade, es wird mal nicht draußen gekocht.

Wir sind Richtung Burgos unterwegs. Für uns von Puente la Reina eine Tagesetappe, für die Pilger 8 Etappen. Der Wanderweg führt oftmals an der Straße entlang und ab und zu sehen wir tatsächlich ein paar Pilger die es sich zutrauen in dieser Jahreszeit hier unterwegs zu sein, denn viele Pilgerherbergen sind geschlossen. Wir machen des Öfteren Pause und auf einem Picknickplatz treffen wir auf einen skurrilen Holländer. Er hatte sein Wohnmobil an einem überhängenden Balkon zu Schrott gefahren (jetzt mit unserem neuen, hohen Dach achten wir auch sehr darauf in den engen Straßen), daraufhin hat er sich ein uraltes Auto gekauft und fährt nun so durchs Land. Der Anlasser ist kaputt und er muss sich jedes Mal von jemanden anziehen lassen. Er hatte hier übernachtet und nun kamen wir zur rechten Zeit, um ihm behilflich sein zu können. Nach getaner Arbeit gibt es ein ausgiebiges Picknick.

In Burgos angekommen beziehen wir Quartier auf dem Campingplatz. Es ist der 14. Januar und nach Silvester unser zweiter Campingplatzbesuch. Obwohl im Reiseführer steht, dass der Winter die schlechteste Jahreszeit ist, um in Burgos zu weilen, da hier die Eiswinde über die Hochebene peitschen, möchten wir trotzdem einen Tag hier verbringen. Für uns hat es doch was Gutes, denn es sind fast keine Touristen unterwegs, wir können ganz entspannt mit den Hunden durch die Stadt laufen. (und wir wissen ja, den wärmeren Süden und das Meer werden wir schon bald erreichen.) Burgos liegt in einer Höhe von ca. 855 m im Nordosten der Iberischen Meseta, das ist das über 200.000 km² große kastilische Hochland.

Unsere Kompassnadel zeigt nun nicht mehr entlang des Jakobsweg, ich bin ein wenig wehmütig, aber wir sind ja nicht mal zu Fuß unterwegs, auch so ist es uns schon zu kalt hier im Norden von Spanien. Uns zieht es gen Süden.

25 km östlich der portugiesischen Grenze machen wir noch einen Stopp in der Stadt Ciudad Rodrigo am Fluss Águeda. Die denkmalgeschützte Stadt war einst eine umkämpfte Grenzfestung gegen Portugal, heute erleben wir eine friedliche Stimmung. Die Stadtmauer ist über 2 km lang und bis zu 13 m hoch und hat sieben Tore. Im 12. Jahrhundert wurde sie angelegt und bis ins 18. Jh. erweitert.

Eindrucksvoll verlassen wir fürs erste das wunderschöne Spanien in Richtung Portugal.

Hasta Pronto 😉

Landkarte

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1 Comment

  1. Siegrid Sohr says:

    Wunderschöne Bilder, maravillosa! Erinnerungen werden wach. Einfach toll, ihr habt gute Stimmungen eingefangen.
    Liebe Grüße
    Siegrid

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