2013 Südosteuropa, Reiseberichte und Fotos, Rumänien 2.Teil

Rumänien 2.Teil

27.6.13      109 km

Haben die Nacht auf einer Passhöhe (1165m) mit prima Bergsicht verbracht. Die Fahrt hier hoch war schon ziemlich schlammig, nach einem gemütlichen Frühstück, gibt es auch eine steile Schlammabfahrt. Da es täglich ein Gewitter gibt, sind die Pisten doch sehr aufgeweicht, aber dafür haben wir ja extra die geeigneten Reifen. So fahren wir auch heute weiterhin Piste, denn aus der Karte kann man auch nicht heraus erkennen, ob Asphalt oder nicht, da muss man sich überraschen lassen. Eine Ortsverbindungsstraße kann sehr, sehr schlecht oder eben top Asphalt sein.

Wir sind immer noch in den Bergen von Rumänien, kurz vor Madaras übernachten wir auf einer schönen Weide mit Kühen und Pferden. Die Hütehunde beobachten uns von weitem, die Pferde kommen direkt mal vorbei und schauen sich den Jeep von innen an.

28.6.13     162 km

Immer weiter Piste, zwischendurch können wir an einem Fluss unsere Wäsche durchspülen, wird dann beim nächsten Halt aufgehangen. Wir fahren durch herrlich dichte Wälder, entlang der Strecke geht eine Art Pipeline, wir können nicht herausfinden für was. Ein Stellplatz findet sich heut an einer Forellenzucht. Wir müssen immer wieder mit den Streunerhunden aufpassen, die kommen an zum betteln, Foppolo denkt sie kommen um mit ihm zu spielen, was aber auf keinen Fall geht, wir wollen ja kein Flohauto. Foppolo kann es natürlich nicht so recht verstehen dieses Spielverbot.

29.6.13   256 km

Wir fahren weiter die in unserer Landkarte eingetragene Strecke, aber bei Wegstein 71 endet die Piste und wir müssen ca. 30 km wieder bis zum Abzweig zurück fahren. Suchen uns einen anderen Weg aus den Bergen, die Richtung ist das Donaudelta. Fahren heut noch ziemlich weit. In Galati geht es mit der Fähre für 4 Euro über die Donau. Es gibt auf einmal so viele Sonnenblumenfelder, ein total schöner Anblick. Unser Übernachtungsplatz ist ein Feldweg, links Getreide, rechts Sonnenblumen.

30.6.13    124 km

In Murighiol, am Rand des Donaudeltas, gibt es einen Campingplatz, hier verweilen wir die nächsten Tage. An diesem Nachmittag kommt noch ein mächtiges Gewitter, mit mächtigen Regen.

1.7.13       0 km

Gewitter und Regen bleiben. Wir machen es uns im Jeep gemütlich. Ein Motorradfahrer kommt an, Wilfried aus Krefeld. Am frühen Abend kommt die Sonne raus. Wir können uns wieder draußen aufhalten, Wilfried und Lars haben eine Menge zu plaudern. Es ist ein ziemlich kleiner Campingplatz, auf den sich dann noch eine Invasion von Österreicher Wohnmobilen gesellt. Wir sind ziemlich eingepfercht.

2.7.13         0 km

Aber trotzdem hängen wir noch einen Pausentag dran. Die Sonne scheint, es sind wieder über 30 Grad. Trotz der Hitze machen wir auch einen kleinen Ortsrundgang, es gibt ein paar nette alte Häuser zu fotografieren und die Störche, die es seit Polen wirklich in jedem Dorf gibt.

3.7.13              274 km

Heut geht’s weiter. Genau zur Check out time vom Campingplatz, 11 Uhr, verlassen wir den Platz. Der Besitzer steht schon mit der Stoppuhr da und schaut grimmig. Wir haben noch nie so einen Camping erlebt. Wir wissen noch nicht, dass wir in ein paar Tagen Wilfried zufällig wieder treffen und er uns auch noch paar deftige Sachen zu diesem Besitzer erzählt. Diesen Platz werden wir auf keinen Fall weiterempfehlen. Wir hatten zwar 2 Tage unsere Ruhe, kamen uns doch aber sehr beobachtet und reglementiert vor.

Wir verabschieden uns wieder vom Donaudelta, von der Flora und Fauna haben wir nicht so viel mitbekommen, dafür muss man eine Bootstour unternehmen, um tiefer einzutauchen. Mit Hund aber nicht möglich und Foppolo allein auf dem Campingplatz lassen, auch nicht möglich. Ist aber nicht schlimm. Fahren wieder mit einer Fähre über die Donau, diesmal in Bralia.

4.7.13       212 km

Die letzte Nacht haben wir nicht so gut geschlafen, wir hatten einen Stellplatz im Wald und Foppolo hat sich von undefinierbaren Waldbewohnern gestört gefühlt und mächtig lange geknurrt. Unterwegs halten wir an einem Sommercamp für Kinder, wir können wieder ein paar Spielsachen verteilen.

Wir fahren heut bis nach Bran, wir befinden uns jetzt in den Südkarpaten, in Transilvania, hier in Bran befindet sich auf einem 60 m hohen Felsen, die Törzburg –  das Schloss vom Dracula. Auf dem Vampircampingplatz gibt es für uns ein schönes Plätzchen mit einer großen Tobewiese für Foppolo.

5.7.13      158 km

Leider war auch diese Nacht von wenig Schlaf, diesmal die Streunerhunde. Sie kämpften sehr laut auf den Campingplatz, was alle nicht so toll fanden. Wir wollten eigentlich zwei Nächte bleiben… So packen wir zusammen und stellen den Jeep in Bran auf den Parkplatz. Wir laufen durch den Ort und schlendern durch die Gänge der Verkaufsstände für die vielen Draculaschaulustigen. Das Schloss schauen wir uns nur von außen an, Hunde dürfen nicht mit rein und einzeln haben wir keine Lust. Dafür kaufen wir uns noch ein paar Leckereien für den kleinen Hunger.

Wir fahren weiter bis kurz vor Sibiu. In Cisnadioara gibt es einen kleinen Campingplatz unter deutscher Leitung. Ein Gast, der sein Zelt schon stehen hat, kennen wir, es ist Wilfried. Wir verbringen gemeinsam den Abend bei ein, zwei Bierchen. Eine Gruppe Jugendlicher aus Belgien sitzen ebenfalls mit unter dem Küchenshelter vom Campingplatz. Leider sitzen sie eine ganze Ecke länger als wir, trinken wahrscheinlich auch mehr als wir und somit wird auch dies keine ruhige Nacht…

6.7.13     85 km

In Sibiu findet seit ein paar Tagen eine Motorradrallye statt, heut ist die Abschlussveranstaltung. Wir treffen uns hier mit Sandro, Sams, Nils und Rico. Es ist eine irre Hitze in diesem Talkessel, aber es macht großen Spaß den Motorradfahrern am Hillclimb und Wasserloch zuzusehen. Wir lassen uns die rumänische Nationalspeise Mici schmecken. Leckere Hackfleichröllchen vom Grill, welche die EU verbieten will, da sie mit Backpulver gemacht werden. Die Röllchen werden aber schon seit eh und je traditionell so hergestellt, diese Beigabe dient zur Lockerung und Bindung, eben wie im Kuchen. Die EU findet im Fleisch hat das nichts zu suchen… Die Einheimischen werden sich das wohl nicht verbieten lassen… Genauso wenig wie sie sich einst ihren weißen Käse von den EU-Richtlinien verbieten lassen haben, denn dieser wird aus Rohmilch hergestellt, also Käse aus nicht pasteurisierter Milch. Der Käse ist ein nationales Kulturerbe und deshalb blieb er erhalten…

Am späten Nachmittag verabschieden wir uns von den Jungs. Wir fahren noch ein kleines Stück und gehen in Carta auf den Campingplatz von einem rumänisch-holländischen Ehepaar. Zur Begrüßung gibt es ein kleines Kännchen mit einem Willkommenslikörchen, natürlich hausgemacht. Sehr nett. Es ist ein schöner, ruhiger Platz.

7.7.13    0 km

Da es hier so schön ruhig ist und vor allem die Nacht auch ruhig war, machen wir gleich mal einen Pausentag.

8.7.13     134 km

Start zur Transfagaras, eine 1974 gebaute hochalpine Straße durch das Fagaras Gebirge. Eine steile Serpentinenstrecke führt durch herrliche Landschaft zur Paßhöhe von 2080 m. Oben kann Foppolo im Schnee toben und wir können an den Verkaufsständen Käse, Knacker und Schinken probieren (Foppolo auch) und kaufen natürlich einen kleinen Vorrat ein. Da wir ja nicht mit dem Motorrad sind, sondern mit Jeep ist kleiner Vorrat vielleicht etwas untertrieben 😉

Was uns hier in Rumänien auch sehr schmeckt sind die Tomaten, täglich können wir sie frisch von den Straßenständen kaufen, das Kilo ca.30 Cent.

Am späten Nachmittag finden wir in Cicanesti, wieder auf einer Weidewiese am Dorfrand einen Übernachtungsplatz. Die Wiesen sind für Foppolo wirklich ideal zum toben und schnüffeln, wir können ihn ohne Leine laufen lassen und haben ihn immer im Blick. Natürlich werden auf den Wiesen am Abend und am Morgen die Kuhherden langgetrieben, aber das stört uns nicht und wir stören auch niemanden. Die Rumänen sind ein wirklich sehr freundliches Volk.

9.7.13        158 km

Gemütliches Frühstück, dann weiter laut Karte, wir versuchen zwei verschiedene Pisten, welche nach ein paar Kilometern enden. Zurück im Dorf versuchen uns die Bewohner die richtige Piste zum nächsten Ort zu erklären, es ist eine steile, ausgewaschene Strecke durch die Berge – mal wieder eine ganz normale Ortsverbindung. Es macht uns Spaß hier zu fahren.

Es gibt aber eben auch die super Asphaltstraßen, eine führt zum Pass Pasul Urdele 2140 m hoch. Auf 1705 m geht ein kleiner Schotterweg weg, den nehmen wir und finden einen super Stellplatz mit super Sicht in die Berge.

10.7.13         122 km

Wir fahren bis zur Passhöhe, genießen die Aussicht und kaufen schon wieder Käse am Stand, aber diesmal für unser baldiges Treffen mit Malin, Moni und Andre in Kroatien. Ein paar Frauen von einer rumänischen Reisegruppe finden Gefallen an Foppolo, sie kaufen ihm einen Haargummi mit Blume vom Glimbim-Stand und binden ihm einen kleinen Zopf auf dem Kopf, ihm scheint das nicht zu gefallen und er streift ihn mit der Pfote wieder ab. Es wird herzlich gelacht.

Wir fahren den Pass auf der gleichen Seite wieder runter, da wir sonst zu weit von unserer Route abkommen. Eine Eselgruppe versperrt uns den Weg, auch sie sind neugierig, wie die Pferde und wollen schauen wie es bei uns im Jeep aussieht, oder wollen sie bloß was zu fressen…

Im Nationalpark Retezat lässt es sich wieder auf einer Weidewiese am besten übernachten.

11.7.13      213 km

Fahren bis kurz vor die Grenze zu Ungarn. In der Nähe von Arad, in Minis, gibt es einen Campingplatz, mal wieder sind die Besitzer Holländer, es ist ein kleiner, hübscher Platz.

12.7.13         0 km

Wir bleiben heut noch – Pausentag.

Am nächsten Tag geht’s weiter Richtung Kroatien

Rumänien wir kommen wieder.

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