01.08.-04.08. noch in Peru am Meer
04.08.-08.08. Cuenca in Ecuador
08.08.-25.08. Pequeño Paraiso/Baños
25.08.-26.08. Laguna Quilotota
26.08.-31.08. Quito/”Mitad del Mundo”…
Dagmar :
Nachdem wir in Chiclayo unser Paeckchen in Empfang genommen hatten, ging es am naechsten Tag weiter Richtung Norden. Wir verabschiedeten uns von Klaus (62), einem motorradfahrenden (Honda CX 500 BJ. 80, auch genannt “Güllepumpe”) Schweizer, den wir hier im Hotel kennenlernten und gemeinsam ein paar nette Abende verbrachten. Er ist seit 2 1/2 Jahren von Mexico kommend unterwegs.
Wir durchfuhren 200 km die Sechura-Wueste und verbrachten noch ein paar Sonnentage am Strand in Peru. Der kalte Humboltstrom ist hier oben nicht mehr zu spueren, und somit das Wasser einladend warm zum Baden, auch ich begebe mich in die hohen Wellen. Hier haben wir einen schoenen „Peru-Ausklang“ mit vielen Erlebnissen und Eindruecken im Kopf.
Die Grenze zu Ecuador empfaengt uns ziemlich hektisch, es wimmelt von Menschen, die mit ihren Waren hin- und herlaufen, um Geschaefte zu machen. Fuer uns wird es aber aeusserst langatmig. Es dauert 5 Stunden (mit 2 Stunden Mittagspause des Zoll’s) bis die Grenzformalitaeten nur fuer’s Gespann erledigt sind, da haben wir noch nicht mal unsere Stempel in den Paessen. Die gibt es dann 5 km weiter bei einer anderen Behoerde. Letzendlich hat das Gespann auf der temporaeren Zulassung 30 Tage Aufenthaltsdauer und wir haben jeweils 90 Tage in unseren Paessen fuer Ecuador stehen. Also bleiben uns nur 30 Tage, um dieses Land kennenzulernen oder wir koennen vielleicht in Quito die Genehmigung verlaengern lassen.
In Cuenca verbringen wir ein paar Tage. Von unseren Tandemfahrerfreunden haben wir eine gute Uebernachtungsadresse bekommen. Eine moderne Stadt, mit vielen alten Kolonialgebaeuden aus Marmorgestein, welche aufwendig restauriert und 1999 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklaert wurden.
Ein Tor zum Dschungel Ecuador`s ist die kleine Stadt Baños, mittlerweile ein Touristenmagnet. In der Naehe befindet sich der Vulkan Tungurahua, welcher nach ueber 80 Jahren Unaktivitaet 1999 wieder Feuer und Asche spuckte. Ganz Baños musste evakuiert werden. Auch jetzt ist er auf kleinem Level aktiv und fuer Bergsteiger und Wanderer gesperrt.
In unserem Reisefuehrer lesen wir von einer kleinen Hosteria „Pequeño Paraiso“, 17 km von der Stadt entfernt, gefuehrt von Schweizern, Zelten ist moeglich. Zelten klingt immer gut, so fahren wir dorthin und werden herzlichst begruesst von den Besitzern Nina und Franco. Auch von Irene und Hans, die hier gerade eine kleine Pause mit ihrem Toyota Landcruiser machen, sie sind schon seit 15 Monaten unterwegs von Alaska kommend. Vor lauter Reden kommen wir gar nicht zum Zeltaufstellen, aber irgendwann steht es doch und es wird ein geselliger Abend. Noch zu dieser netten Runde gehoeren Babara, Sohn Jonas und Axel aus Hamburg. Gleich am naechsten Tag unternehmen wir alle zusammen eine Wanderung, Franco ist unser „Guide“. Wir fahren mit einer Tarabita (Seilbahn), ich taufe sie „Schachtel“, auf die andere Seite des Tales ca. 150 m ueber dem Fluss. Wir laufen ein paar Kilometer durch’s Gruen und
Franco erklaert uns Pflanzen und Fruechte. An der zweiten „Schachtel“ angekommen geht’s wieder hinueber.
Uns gefaellt es wirklich ausgesprochen gut hier und Lars entscheidet auf alle Faelle bis zu seinem Geburtstag bleiben wir hier.
Lars:
11.08. : Punktlich 0 Uhr beginnt der Geburtstag. Dagmar, Nina und Franco stimmen ein „Feliz Cumpleaños“ an, auch ein leckerer Kuchen mit 34 aufgesteckten Kerzen fehlt nicht. Wir stossen mit einem guten Tropfen an und verschwinden spaeter in die Kojen.
Morgens gibt es eine grosse gemeinsame Fruestueckstafel und der Geburtstagskuchen wird vertilgt. Dagmar schenkt mir die Canyoning-Tour, zu welcher 9 Uhr die Vorbereitungen beginnen. Franco ruestet uns (Babara, Jonas, Irene und ich) mit Neoprenanzuegen, Helm, Sitzgurt, Schwimmweste und sonstigen dafuer benoetigten Dingen aus. Ein zweiter Guide Carlos (hat heute ebenfalls 34. Geburtstag, welch ein Zufall) kommt noch hinzu und sie erklaeren uns die Handhabung der Karabiner und der „Abseil-8“. Erinnerungen an einstige Kletterausfluege mit Günthi in die Sächsische Schweiz werden wach. Nach der „Theoriestunde“ geht’s los, wir fahren mit Franco’s Pick Up ca. 20 min und gelangen zu einer kleinen Felsschlucht, dem Ausgangspunkt der Tour.
Wir laufen ein Stueck bergauf und das Canyoning kann beginnen. Franco oder Carlos gehen meist voran und erklaeren die Spruenge oder bereiten das Abseilen vor. Nach knapp 3 Stunden ist die erlebnisreiche Tour leider schon vorueber und wir kehren ins „Pequeño Paraiso“ zurueck. Fuer uns hungrige Maeuler gibt es eine vorzuegliche Suppe und selbstgebackenes Schwarzbrot von Nina. Den Nachmittag verbringen wir mit den Vorbereitungen fuer’s abendliche Barbecue, hoeren feinsten Blues und genehmigen uns das ein oder andere Getraenk. Hans und Franco zaubern spaeter leckerste Grillsachen, wie Wuerste, Braten, Huehnchen und sogar ein Cuy (Meerschweinchen diesmal ohne Nuesse!) auf den Tisch. Von Irene und Hans gibt’s noch eine kleine Geburtstagsueberraschung in Form von 3 Zigarren, welche sie aus Honduras mitbrachten. Zu fortgeschrittener Stunde greift Axel noch zur Gitarre und singt dazu mit hamburger Seemannsstimme. Der Abend ist sehr gesellig und bleibt eine Erinnerung an diese schoene Zeit der Reise.
Dagmar:
Nach diesem Geburtstag werden es nochmal 14 Tage bei Nina und Franco. Wir gehen wieder mit Franco wandern, besuchen eine Tierauffangstation, faulenzen, oder helfen den Beiden – Lars mit handwerklichen Dingen und ich in der Kueche. Einen Tag machen wir eine Gespannausfahrt in die naehere Umgebung, welche sich durch einen Erdrutsch kurzzeitig als ziemlich schwierig erweisst, aber mit Hilfe von 2 Maennern schaffen wir es durch den Schlamm.
Ueber ein Wochenende kommt eine befreundete Familie von Nina und Franco aus Guayaquil, wir alle zusammen machen einen Ausflug und Abend’s wird wieder gegrillt.
Fuer uns ist es eine schoene Zeit, wir wuerden gern noch viel laenger bleiben, aber unser Gespann darf ja nur 30 Tage in Ecuador bleiben, so verabschieden
wir uns von den Beiden, ihren lieben Hunden und ihrem kleinen Paradies, aber vielleicht sehen wir uns ja nochmal wieder…
Wir fahren Richtung Quito und schauen uns auf dem Weg dorthin die Lagune Quilotoa an, ein Kratersee in 3.700 m Hoehe.
In der Hauptstadt von Ecuador haben wir wieder eine gute Adresse, diesmal von Irene und Hans, das Hostal ist eine Art Jugendherberge und wir koennen im Garten zelten. Wir haben jetzt genau noch eine Woche Zeit und wollen versuchen eine Verlaengerung fuer’s Gespann zu bekommen. Die deutsche Botschaft in Quito gibt uns die Adresse und der „Spass“ beginnt. Es dauert 4 Tage bis wir endlich das gewuenschte Papier haben. Jeden Tag sitzen wir 2-3 Stunden auf dieser Behoerde, am letzten Tag sogar 7 (!) Stunden. Wir bekommen alles moegliche zu hoeren, von ja es geht, das Papier ist in Bearbeitung bis nein es geht nicht. Bis letztlich am 4. Tag des Wartens der „Big-Boss“ von der Sache erfaehrt und fragt, warum wir so lang gewartet haetten. Der Stein kommt jetzt doch ins Rollen, ein Papier wird geschrieben, dennoch dauert es noch weitere 3 Stunden bis wir es mit allen Unterschriften und Stempeln versehen in unseren Haenden halten, welches dem Gespann nun die gleiche Aufenthaltsdauer, wie uns in Ecuador gewaehrt.
Zwischen diesen „Wartetagen“, gab es einen Sonntag, den wir nutzten und einen Ausflug zur „Mitad del Mundo“ (Äquator-Linie) machten, welche nur ca. 20 km noerdlich von Quito liegt.
01.09.-03.09. Papallacta
04.09.-08.09. Pequeño Paraiso
09.09.-13.09. Guayaquil / Playas
14.09.-17.09. Pequeño Paraiso
17.09.-20.09. NP Cotopaxi / Quito
Dagmar:
Nachdem wir unsere Verlaengerung fuers Gespann in Quito bekommen hatten, sind wir noch einmal zurueckgefahren ins kleine Paradies von Nina und Franco.
Diesmal einen anderen Weg, ueber Papallacta, wo wir einen Tag Stopp machten, um uns in den heissen Quellen zu raekeln mit dem Blick auf den Vulkan Antisana (5.758 m hoch).
Gemeinsam mit Nina und Franco fuhren wir ein paar Tage an die Kueste nach Guayaquil zu ihren Freunden Carolina und Ulli. Zwei Tage verbrachten wir in Playas im Strandhaus der Beiden, mit Baden, Schlauchbootfahren, Lesen, Faulenzen und Fischgrillen.
Zurueck im Pequeño Paraiso blieben wir noch 4 Tage und fuehlten uns nun so richtig ausgeruht, gespannt auf neue Erlebnisse. Nocheinmal fuhren wir nach Quito, um uns doch noch die schoene Altstadt anzuschauen und um Max, einen Motorradfahrer aus Hanau zu besuchen. Wir hatten ihn 2 Wochen vorher in Baños zufaellig im Internetcafe, nun zum dritten Mal auf der Reise, wiedergetroffen. Das erste Mal trafen wir ihn im Januar auf der Halbinsel Valdez/Argentinien, das zweite Mal im April in Antofagasta/Chile auf dem Campingplatz (da war er gerade mit noch drei anderen Motofahrern unterwegs) und nun im September in Ecuador. Seit letztem Jahr Oktober ist er bereits unterwegs. In Baños erzaehlte er uns, dass er in Quito in einem Hostal etwas arbeiten moechte, um so auch etwas Pause vom Reisen zu machen. Also suchten wir ihn auf und er sagte, dass er bereits am naechsten Tag nach Kolumbien weiterreisen wolle und so entschieden wir mit ihm mitzufahren.