Wir sind in Ushuaia. Nach 4200 km sind wir in der suedlichsten Stadt der Welt angekommen. Der Weg hierher begann so…
Am 02.01.2004 sind wir in Buenos Aires gemeinsam mit Tina und Juergen aus Koblenz, welche die ersten 3 Monate mit uns reisen, gelandet. Hier mussten wir 5 Tage warten, um unser Motorrad aus dem Zoll zu bekommen. Am Zoll dauerte es ca. 3 Stunden, aber es ging problemlos. Es wurde keine einzige Kiste am Motorrad kontrolliert, nur Papierkram erledigt und 160 US $ Gebuehren. Wir bepackten die Gespanne mit unserem restlichen Gepaeck und fuhren die naechsten Tage ca. 1500 km bis zur Halbinsel Penisula Valdes. Unterwegs uebernachteten wir auf Campingplaetzen und in Hosterias. Am 10.01. erreichten wir die Halbinsel. Der Zeltplatz war sehr gross und gut belegt ( Wochenende ). Es kostete einige Muehe die Zelte im starken Wind aufzubauen. Am naechsten Tag umrunden wir die Halbinsel auf einer 240 km langen Schotterpiste. Der erste Stopp ist bei einer Seeloewen- und Robbenkolonie. Es war sehr beeindruckend die Tiere so nah in freier Natur zu beobachten. Weiter gehts zu den Pinguinen. Diese sind auch sehr trollig, die Jungen verlieren gerade ihr Fell. Dann fahren wir noch zu den Seeelefanten. Diese liegen gerade 8 Tage am Strand, um eine neue Haut zu bekommen ohne Essen und trinken, erklaert uns eine Nationalpark-Rancherin. Mit der wir uns direkt (ca. 10 m) zu den Tieren setzen koennen. Wir fahren zurueck zum Campingplatz, da reisst innerhalb von 50 km zweimal die Kette am Gespann von Tina und Juergen. Das erste Mal wurde die Kette mit einem neuen Schloss repariert. Das zweite Mal musste eine neue Kette drauf, da die alte voellig verdreht war. Nun brauchten sie eine neue Kette im Ersatzteilvorrat. Dies wollten wir in der naechste Stadt erledigen. In Trelew ca. 100 km weiter halten wir vor einem Motorradladen. Dort werden wir von einem Reporter einer Tageszeitung fotografiert. Wir fahren weiter immer geradeaus durch die Pampa. Die Strassen sind wirklich hunderte Kilometer kerzengerade und links und rechts nur Steppe. Vor jedem Ort steht eine Polizeikontrolle, welche wir bisher stets ohne anzuhalten passieren konnten. Aber am naechsten Tag muessen wir stoppen und mit ins Polizeihaeuschen kommen. Was haben wir falsch gemacht? Der Polizist will uns nur den Zeitungsartikel ueber uns zeigen. Er ist schoen gross und in Farbe, Ueberschrift „Deutsche bereisen das Land mit dem Motorrad“. Am 14.01. verlassen wir die Routa 3, welche nach Feuerland fuehrt, und fahren ca. 50 km Schotterpiste zu dem Naturdenkmal „Monumento Natural Bosques Petrificados“. Dies ist ein versteinerter Wald. Vor 150 Millionen Jahren waren hier Waelder mit grossen Nadelbaeumen, welche eine Hoehe von 100 m erreichten und mehr als 1000 Jahre alt waren. Durch starke Vulkanausbrueuche wurden die Waelder eigeaeschert. Spaeter, fuehrten Wind und Wasser, angereichert mit Mineralien der Vulkanasche dazu, dass die Baeume versteinerten. Mit der Zeit kamen die Baeume wieder zum Vorschein, so dass heute die riesigen Staemme besichtigt werden koennen. Wir uebernachten im NP (Nationalpark) auf einem Campingplatz. Dann geht es weiter die Routa 3 Richtung Feuerland immer mit sehr starkem Wind aus verschiedenen Richtungen. Am 17.01. erreichen wir die Grenze zu Chile. Nach diversen Grenzformalitaeten koennen wir diese passieren und fahren spaeter mit der Faehre ca. 15 Minuten ueber die Magellan-strasse. FEUERLAND ist erreicht. Wir uebernachten auf einem kleinen Campingplatz auf chilenischer Seite in Cerro Sombrerro. Am naechsten Tag fahren wieder in den argentinieschen Teil Feuerlandes. Das bedeuetet wieder ein paar Formulare ausfuellen. Am 19.01. kommen wir in Ushuaia an. Hier wollen wir ein paar Tage bleiben und einige Wanderungen im NP „Tierra del Fuego“ machen.
In Ushuaia verbrachten wir knapp eine Woche. Wir fuhren mit einem Segelboot in den Beagle-Kanal, welcher eine Verbindung zwischen dem Atlantischen und Pazifischen Ozean ist. Vom Boot aus konnten wir sehr nah auf einer Felsklippe eine kleine Gruppe Seehunde beobachten und auch eine Kolonie Komorane. Wir legten an einer Insel an und der Skipper zeigte uns die Flora und Fauna. Zurueck in den Hafen ging es mit einer kraeftigen Prise Wind im Segel. Im NP Tierra del Fuego bestiegen wir den Berg Guanaco (970 m hoch). Vom Gipfel hatten wir eine grandiose Aussicht auf den Beagle-Kanal und die umliegenden Berge und Seen. Wir verabschiedeten uns von Ushuaia und wollten nun an der Westkueste entlang der Anden nach Norden fahren.