Hallo liebe Familie und liebe Freunde,
ein kleiner 2. Reisebericht über die vergangenen Wochen an Euch.
In unserer 6. Woche, nachdem wir uns von Uwe und Stefanie verabschiedet hatten, fahren wir immer weiter Richtung Norden. Im Rago NP machen wir an einem Abend eine Miniwanderung in sehr schöner Landschaft. Es regnet mal nicht und der schmale Pfad lässt sich gut laufen, über eine Hängebrücke wird Foppolo getragen. Er ist sonst wirklich sehr mutig und unerschrocken, läuft über die verschiedensten Untergründe, aber eine Hängebrücke ist dann doch nicht so das Wahre für ihn.
Unseren Abstecher auf die Vesteralen Halbinsel brechen wir aufgrund des bleibend schlechten Wetters wieder ab. Von der herrlichen Fjordlandschaft bekommen wir leider nicht viel zu sehen. Vielleicht kommen wir ja mit Enrico zusammen nochmal hierher. Dafür sehen wir aber in dieser Woche endlich unseren 1. Elch auf dieser Reise.
Ende der Woche können wir noch eine Wanderung bei schönen Wetter machen. An einem Fjord biegen wir ab hinter ins Tal und dort geht es zu einer sehr tiefen Schlucht über die eine Hängebrücke gebaut wurde.
Zu Beginn unserer 7. Reisewoche, am 24.7. sind wir in Alta, knapp 300 km noch bis zum Nordkap, wir schaffen es auf jeden Fall noch zur Mitternachtssonne. Vorher machen wir hier eine Wanderung zum Alta Canyon, dem tiefsten und längsten Canyon Nordeuropas. Der Fluß Altaleva durchschneidet auf 15 km Länge eine bis zu 400 m hohe Felskuppe. Der Fluß ist für seinen Lachsreichtum bekannt. Wir haben einen wunderschönen Stellplatz im Fjäll, aber es schwirren tausende Moskitos umher, dass ich nicht mal zum pipi machen raus gehe. Wie angenehm ist es da auf der kleinen Campingtoilette. Nur die Männer gehen raus für ihr kleines Geschäft. Wir kochen sogar im Auto, wir können uns mit dem Platzangebot gut arrangieren. Am nächsten Morgen nieselt es leicht, es ist windig und Wind da heißt Mücken weg. Sehr gut. Wir ziehen unsere Wanderschuhe an, was Foppolo mittlerweile sehr gut versteht und bellt freudig voller Tatendrang. Hin und zurück sind es 14 km durch leicht hügelige Landschaft, mit 3 Bachdurchquerungen über Trittsteine. Zur Canyonaussicht geht es kurz ein Stück steil bergab, es stehen kleine Bäume und Sträucher und mit einmal umschwirren uns die Mücken derartig, dass von einem Genuß der Aussicht nicht viel bleibt. Geschweige denn von einem Picknick was wir drei uns wohl verdient hätten. Wir keuchen den Anstieg wieder hoch und laufen so weit bis wir das Gefühl haben in Mückenfreier Umgebung zu sein. Wir sinken auf einen Stein und lassen uns die Kekse so richtig schmecken. Foppolo bekommt natürlich auch seinen Wanderproviant und frisches klares Bachwasser.
Nach der Wanderung fahren wir noch zurück bis Alta auf einen Campingplatz. Eine oder auch zwei Duschen sind notwendig und bestimmt gibt es auch eine Waschmaschine.
Die restliche Strecke bis zum Nordkap fahren wir mit immer schöner werdenden Wetter. In der Nacht vom 27.7. auf 28.7., erleben wir eine Mitternachtssonne die uns die Herzen vor Freude höher schlagen lässt. Foppolo der sonst längst um diese Zeit schon die schönsten Hundeträume hat, bleibt mit uns munter. Wir sind natürlich nicht die einzigen am nördlichsten Punkt, den man mit dem Fahrzeug erreichen kann, aber das stört nicht. Es liegt so eine ganz besondere Stimmung in der Luft. Gegen 1.30 Uhr gehen wir schlafen.
Am nächsten Tag ist das Wetter immer noch wunderbar, so daß wir eine kleine Runde laufen. Am Nachmittag schreiben wir ein paar Postkarten, trinken gemütlich Kaffee und faulenzen. Erst am Abend zieht eine megadicke Nebelwand die Felsen hoch, es ist nichts mehr zu sehen von einem Nordkap. Wir hatten wirklich großes Glück in der ersten Nacht. So gehen wir natürlich zeitiger schlafen. Hier oben im Norden haben wir sowieso das Gefühl einen besonderen Schlaf zu haben, es werden gern 9-10 Stunden durchgeschlafen, wir alle Drei wohlgemerkt.
Gegen Mittag verabschieden wir uns vom nördlichsten Punkt, fahren aber nicht zu weit an diesem Tag und finden wieder einen schönen Stellplatz mit Blick auf eine Bucht.
In der 8. Reisewoche, sie beginnt am 31.7. fahren wir bis Kirkenes, der Grenzort zu Russland. Am Wochenende findet ein Fest statt, mit russischem Markt. Lars erhofft sich einen Schaschlickstand, aber leider gibt es nur Burgerbuden. Schade.
Nun endlich geht’s auf nach Suomi Finnland. Wir sind sehr gespannt, haben wir doch schon ein paar negative Meinungen über dieses Land gehört, aber wie es eben so ist mit solchen Meinungen… Wir werden mit super Übernachtungsplätzen, herrlicher Landschaft und schönem Wetter begrüßt.
Am Inari See feiern wir Lars seinen Geburtstag. Wir bleiben ein paar Tage und genießen.
Der Inari See hat eine Fläche von knapp 1300 km², mit zahllosen grünen Waldinseln, die gesamte Uferlinie umfasst 3300 km. Ein herrliches Revier für Kanuten wie uns und Fischern, in den umgebenen Wäldern gibt es einige Wanderwege. Einer davon führt zur Einödkirche Pielpajärven, sie wurde 1752-1760 inmitten des Birkenwaldes gebaut. Es ist eine leichte Wanderung in herrlicher nordischer Natur.
Im Lemmenjoki NP sind wir in der 10. Reisewoche, es ist der größte Nationalpark Finnlands, eine riesige waldreiche Wildnis von 7000 km². Hier fahren wir wieder Kanu, gehen wandern und sind weiterhin begeistert von Finnland. Es ist toll was hier für die Wandersleute und Kanuten für Rast-und Übernachtungsplätze in ihrer herrlichen Natur angelegt wird. Überdachte Feuerstellen, mit ausreichend Holz, meist liegt die Axt mit parat und Spieße für die Grillkorv. Toilettenhäuschen sind auch immer vorhanden, mit Sägespänen und kleiner Schaufel um seine Notdurft abzudecken.
Es folgt eine Wanderung im ersten finnischen Nationalpark Pallas-Ounastunturi, er wurde 1938 errichtet. Wir wandern bei schönsten Sonnenschein in der typisch kargen und weitläufigen Taigalandschaft hinauf auf den Berg Taivaskero, 806 m hoch. (von 450 m losgelaufen) Die Bergkuppen werden Kahlköpfe – Tunturis genannt. Oben angekommen überrascht uns ein starkes Gewitter. Im Regen geht es wieder zurück, pitschnass sind wir alle Drei.
Ende der Woche machen wir uns dann auf den Weg Richtung Schweden/Kiruna, Enrico kommt am 20.8. für 10 Tage uns besuchen. Über diese Reisezeit zu Viert schreibe ich dann das nächste Mal.
Liebe Grüße Lars, Dagmar und Foppolo